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„Die CBD-Blüten sind nur das Startprodukt“

Posted on 17. Juni 2025 by Matthias Hauptmann

Wir haben kurz vor dem Verkaufsstart mit Magu-Mastermind Juri Scotland über das Geschäft mit Hanf, die Probleme und unterschiedlichen Qualitäten gesprochen. Fotos: mh

Welche Faktoren sehen Sie derzeit als DIE Stolpersteine, welche eine breite Ausrollung von legalen Hanfblüten verhindern? Die Großhändler haben ja meist schon im Februar ihre Lieferanten fixiert …

Ich sehe die Haftungsfrage des Großhandels als das Problem. Die Einhaltung des THC-Grenzwerts ist aber nur möglich, wenn man Indoor alle Anbauparameter kontrollieren kann – im Freiland oder Glashaus ist das nicht verlässlich möglich.

Eine technische Frage: Gibt es unterschiedliche Ansätze, wie die Einhaltung der THC-Grenzwerte von Seite des Anbaus oder der Weiterverarbeitung sicherzustellen ist? Haben die diversen Methoden bestimmte Vor- oder Nachteile?

Laut Gesetz dürfen Hanfblüten in Österreich nur angebaut werden, wenn sie immer – zu jedem Zeitpunkt des Produktionsprozesses – unter 0,3% THC haben. Das war ja auch der Grund für unseren aufwändigen Indoor-Anbau, mit dem wir sämtliche Parameter genau kontrollieren konnten. Ein nachträgliches Waschen von Pflanzen, die den Grenzwert überschreiten, ist nicht legal, wenn in Österreich angebaut wird. 

International, wo andere Regeln gelten, wird fast durchwegs mit Lösungsmitteln wie Butangas, Ethanol oder CO2 gewaschen, aber da werden dann halt leere Skelette verkauft. Und weil ihnen alles fehlt, weswegen die Konsumenten eigentlich zugreifen, werden nachträglich CBD und Aromen aufgesprüht.

Wie oder woran erkennt man gute CBD-Blüten? Oder anders herum gefragt: Woran lässt sich Ware von geringerer Qualität erkennen?

Wenn die Blüten alle gleich aussehen aber unterschiedlich riechen, bräunlich sind oder nach irgendwelchen Fruchtaromen riechen, ist die Blüte nicht natürlich. Da wurde gewaschen und danach aromatisiert. Auch ein CBD-Gehalt von mehr als 9 Prozent ist ein Hinweis auf nachträglich aufgehübschte Ware, denn selbst die potentesten Sorten bringen nicht mehr als das Dreißigfache des THC-Gehalts als CBD-Stärke.

Gute Ware erkennt man vorrangig am natürlichen Geruch, dazu unterscheiden sich die Blüten optisch von Sorte zu Sorte. Auch der CBD-A-Wert am Analysezertifikat ist aufschlussreich. Denn nach dem Waschen sind die Inhaltsstoffe weg und werden nachträglich wieder aufgesprüht – nur ist das dann kein natürliches CBD-A, sondern das wesentlich billigere “Zerfallsprodukt” CBD.

Welche Faktoren waren in Ihrem Shop beim Blütenkauf für CBD-Konsumenten ausschlaggebend? (Sorten, Qualität, Preis, Beratung, …)

Natürlich geht es um die unterschiedlichen Wirkungen verschiedener Sorten. Untertags wollen die Leute eher fokussierende Blüten, am Abend entspannende. Das liegt aber nicht am CBD-Gehalt, sondern an der einzigartigen Mischung der Terpene und deren Zusammenwirkung mit CBD. Aber auch die Terpene gehen beim Waschen verloren! Wir haben immer kommuniziert, dass wir natürliche und unbehandelte Ware verkaufen, das war unseren Kunden auch sehr wichtig. 

Der Preis muss verträglich sein. CBD-Blüten sind deutlich teurer in der Herstellung. Um dann angesichts der Schwarzmarkt-Preise konkurrenzfähig zu bleiben wurde mitten im Hanfboom 2020 in Zusammenarbeit mit Tabakindustrievertretern, Cannabisbranchenvertretern und Finanzministerium ein Steuersatz von etwa 12 Prozent als eigener Cannabis-Steuersatz erwogen. Das war allerdings vor Corona und die Ministerien hatten dann ganz andere Sorgen. 

Die Obergrenze beim Preis sind 10 Euro pro Gramm, damit man noch eine Chance gegen den Schwarzmarkt hat. Bei 34 Prozent Steuer sind die Margen dann aber winzig! Da fürchten wir, dass bei der Qualität gespart wird. Und Kunden, die mit schlechten Blüten ebensolche Erfahrungen gemacht haben, kaufen nie wieder.

Wie erklärungsbedürftig sind CBD-Blüten als Produkt ganz generell? Oder sind die Konsumenten ohnehin so gut informiert, dass sie genau wissen, was sie haben wollen und wie die Ware zu verwenden ist?

Die Produkte sind schon erklärungsbedürftig. Und für die Trafiken erwarten wir viele Einsteiger-Konsumenten – speziell Leute, die nicht in einem Hanfshop gesehen werden möchten. Da ist es dann umso wichtiger, dass sich die Verkäufer auskennen. 

Wir haben die Schulungen bei der Moosmayr-Hausmesse gemacht und dort gab es ein extrem hohes Interesse der Trafikanten. Wobei wir gesehen haben, dass sich städtische Trafiken eher besser auskennen und auch genau wissen, was in den vielen von ihnen verkauften Long Papers gerollt wird. Teils haben Trafikanten aber auch geglaubt, dass nun legaler THC-Hanf in die Geschäfte kommt!

Nachdem es seit fast einem halben Jahr nicht möglich ist, legal CBD-Blüten zu verkaufen: Gibt es sinnvolle Ersatzprodukte für den Verkauf in den Trafiken, die man den Kunden anbieten kann?

Alle erwachsenen legalen Cannabis-Märkten haben die gleiche Entwicklung durchlaufen: Überall wurden die Blüten langfristig zum Nischenprodukt. Das sich konstant gut verkaufende Hauptprodukt sind CBD-Vapes. Es ist für die Konsumenten halt viel einfacher, einen Knopf zu drücken und konsumieren zu können, als die Blüten zu zerreiben und sich eine Hanfzigarette zu drehen! Außerdem unterbleibt bei den Vapes der Verbrennungsprozess.

Ist für Sie schon grob absehbar, ab wann es für die heimischen Trafiken möglich sein wird, CBD-Blüten zu verkaufen? Und von welchen möglichen Umsätzen gehen Sie dabei aus?

Vor dem Sommer wird es knapp. Ich würde erwarten, dass es mit Ferienbeginn Blüten geben wird. Wir sind bereit und lieferfähig und die Vapes gibt es ohnehin schon. Optisch teilen sich die Extrakte und die Blüten der selben Sorte auch die Aufmachung – die Konsumenten haben also die Wahl zwischen Blüte und Vape.

Die möglichen Umsätze sind ein spannendes Thema. Wir kennen die Zahlen aus Belgien, das mit 11 Mio. Einwohnern vergleichbar ist. Dort werden 4 Tonnen pro Jahr verkauft, was eher eine Größenordnung von 35-40 Mio. Euro Jahresumsatz ergibt. 50 Millionen sind schon optimistisch. Vielleicht kommt das in den ersten Jahren und dann werden die Vapes stärker und die Blüten weichen zurück …

Das vollständige Interview können Sie ab 20. Juni in der druckfrischen Printausgabe von TRAFIK aktuell nachlesen.

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