Am 24. Mai fand der heuer erste Fachgruppentag dieses Jahres statt. Foto: Roland Sulzer
Das Landestreffen der Salzburger Trafikanten konnte diesmal mit einer Premiere aufwarten: Zentral und über die Autobahn perfekt erreichbar fand der diesjährige Fachgruppentag im Konferenzzentrum der Messe Salzburg statt. Diese Zufahrt hat bei ehemaligen Besuchern der Herbstmesse „Feuer & Rauch“ bestimmt das eine oder andere dejá vu ausgelöst – allerdings ging es statt wie früher in die ebenerdige Messehalle diesmal in den Konferenzbereich im ersten Stock.
Viel Zeit und Raum für die Messe

Die Branchenmesse hatte gleich einen abgetrennten Saal sowie vier Stunden für sich und war sehr gut besetzt: Von den Tabakkonzernen waren Philip Morris, BAT und Imperial vertreten, auf Großhandels-Seite waren tobaccoland, Moosmayr, KP Plattner, Schüller und DanCzek bei seinem Heimspiel vor Ort. Das Thema Glückspiel war mit Lotterien, tipp3 und Admiral – mittlerweile peilt man nach Übernahme und technischen Anlaufschwierigkeiten den Herbst dieses Jahres für den Trafik-Start an – besetzt.

Nach längerer Pause ließ sich Sicherheitsspezialist Taurus wieder auf einer Messe sehen, Zahlungsabwickler Pay One, die Vape-Spezialisten von teamension, Papier- und Filterhersteller Cima sowie das junge Team der neuen Pouchmarke Blow stellten sich ebenfalls den Fragen der Besucher. Zu Kassensystemen konnte man sich bei CWL, TopTech oder Postronik informieren, für Automaten waren neben tobaccoland/Easy Vending auch Ostermeier, UKO und natürlich Philip Morris gekommen.
Der offizielle Teil
Zum Start lobte Armin Assinger die Teilnahme der Trafikanten an den Wirtschaftskammerwahlen: „Sechzig Prozent Wahlbeteiligung in Zeiten, wo andere Branchen sich über 25% freuen, sind schon eine Aussage!“ Das griff Hausherr Hannes Auer gleich auf, sich für das bewiesene Vertrauen zu bedanken: „Die hohe Wahlbeteiligung verstehe ich als Auftrag für die kommende Periode – zu tun gibt es ja genug.“ Und er hob hervor, dass auch die Kollegen aus den anderen Bundesländern mit hoher Zustimmung bestätigt wurden.
Für die Anwesenden hatte Auer auch eine gute Nachricht: „Dieser Fachgruppentag kostet uns genau null Euro – weil wir Partner haben, die uns unterstützen. Herzlichen Dank an die Sponsoren!“
Das KI-Referat

Der Deutsch-Inder Sanjay Sauldie hat mit dem Thema 25 Jahre und 55 Branchen Erfahrung. Er regte an, die KI auch in der Trafik für Zeiträuber wie Verwaltungsarbeiten, Sortimentspflege sowie organisatorische Aufgaben wie die Personalplanung zu nutzen. Denn: „KI entwickelt sich evolutionär, sie ist gekommen, um zu bleiben. Wer sie nutzt ist weiter als 3/4 aller Österreicher.“ Bedenken oder Angst sollten dabei einen Ansporn liefern, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und das prominente Beispiel Chat GPT ist dabei eher der „besoffene Kreative“, von dem sich Kinder und Jugendliche ihre Schularbeiten schreiben lassen können – KI-Assistenten können zusätzlich Prozesse steuern, Ziele vorgeben und den Menschen unterstützen. Die Kernfrage dabei lautet aber: „Sind wir in der Lage, eine KI sinnvoll zu bedienen?“ Doch das ist erlernbar.
Gesprächsrunde
Zu dieser etwas irreführend als „KI-Quiz“ bezeichneten Fragerunde waren Bundesgremialobmann Streißnig, MVG-Chef Hofer, PMA-Verkaufsleiter Jeffry Schwarz sowie sein Lotterien-Kollege Christian Allesch geladen. Und die KI durfte zu jedem Punkt anschließend ihre Antwort geben – die immer umfangreicher als die menschliche Antwort ausfiel, in ihren Inhalten aber für Brancheninsider recht vorhersehbar war.

Zur Frage ´Arbeiten mit KI?` meinte Obmann Streißnig: „Das werden wir wohl künftig lernen.“ Für Hannes Hofer bietet diese Idee speziell für die EU neue Möglichkeiten: „Vielleicht kommt dann schneller eine vernünftige Regulierung, mit der man wieder arbeiten kann.“ Für Jeffry Schwarz war das Thema „ziemlich weit weg, aber bei PMA arbeiten wir schon damit. Als Vater von 8- und 10jährigen Mädels kann die ganze KI-Geschichte aber noch spannend für mich werden.“ Lotterien-Verkaufsleiter Allesch sieht die KI augenzwinkernd „als Riesengefahr für uns, wenn es eine KI einmal schafft, die Lottozahlen vorauszusagen“.
Die ´Trafik der Zukunft` sieht der MVG-Chef weiterhin im „Verkauf sensibler Genusswaren. Vielleicht werden die Waren andere sein, aber der Fokus muss darauf liegen. Und wir müssen darauf achten, dass sich die Trafik das Alleinstellungsmerkmal des Regionalen und Sozialen bewahrt. Vielleicht verändert sich das Geschäft ja auch dahingehend, dass der Verkauf mehr über Automaten erfolgt und dafür mehr Zeit für Beratung bleibt?“
Auf ´Wann kommt Terea?` antwortete Jeffry Schwarz mit einem gequälten Lächeln: „In mindestens 8 von 10 Gesprächen in Trafiken geht es um Terea. Wir könnten, wir wollen, aber bekommen keine Zulassung. Bitte sprecht mit euren Politikern! Denn die Konsumenten sind pragmatisch – und kaufen dann nicht nur Terea, sondern auch andere Produkte im Ausland.“
Den vollständigen Artikel können Sie ab 20. Juni in der druckfrischen Printausgabe von TRAFIK aktuell nachlesen.