Der Fachgruppentag der niederösterreichischen Trafikanten brachte einen für manche überraschenden Führungswechsel. Fotos: Johannes Ehn
Am 5. Oktober lud die Wirtschaftskammer NÖ in den traditionellen Veranstaltungsort, das Z2000 in Stockerau, zum Jahrestreffen. Rund 250 Trafikantinnen und Trafikanten waren der Einladung gefolgt.
Nach der obligatorischen und wie immer gut besetzten Hausmesse – diesmal auch mit einem Informationsstand zur mit Jahreswechsel kommenden Pfandverordnung – begrüßten Moderator Andi Knoll und Obmann Peter Schweinschwaller ihre Gäste.
Daten & Fakten
Mit Stichtag 30. August gab es in Niederösterreich 400 Tabakfachgeschäfte und 604 Verkaufsstellen, also – noch – über tausend oder 22 Prozent der bundesweiten rund 4.600 Trafiken.
56 Prozent aller Fachgeschäfte mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche von 33 Quadratmetern werden im Bundesland von Vorzugsberechtigten geführt.
Bis August hatte man sich dank Preiserhöhungen über ein Umsatzplus von 5,4 Prozent bei Tabakprodukten freuen dürfen – allerdings aufgrund der gleichzeitig sehr hohen Gehaltsabschlüsse der Handelsangestellten mit großem Vorbehalt, wie Schweinschwaller meinte: „Wenn das so weiter geht stehen wir vor einem Dilemma.“
Hochwasser
Niederösterreich war vom Unwetter Mitte September und mit ihm von den Überschwemmungen am Schlimmsten betroffen worden – zahlreiche Trafiken standen unter Wasser. Im Zuge dieser großflächigen Katastrophe wurde der Unterstützungfonds der WKNÖ von 20 auf 40 Prozent (gedeckelt auf 40.000 Euro pro Schadensfall) aufgestockt. Auch die Schadenskommission des Landes besuchte die betroffenen Gemeinden und versprach eine baldige mindestens 50%ige Schadensabgeltung. Zudem ist eine Vorauszahlung aus dem Solifonds für laufende Verluste zwischen Unwetter und Wieder-Aufsperren des Geschäfts möglich. Die Tabakindustrie hat ebenfalls zugesagt, bei der Gutschrift der Tabaksteuer auf verdorbene Ware unbürokratisch vorzugehen.
Dank sagte Schweinschwaller auch für Unterstützung aus anderen Bundesländern – ob nun als Einsätze von Freiwilligen Feuerwehren, gesammelte Hilfsgelder oder Sachleistungen wie eine gebrauchte Trafikeinrichtung.
Amtsübergabe
Dann übergab Peter Schweinschwaller offiziell die Führungsrolle an seinen langjährigen Stellvertreter und nunmehrigen NÖ-Obmann Otmar Schwarzenbohler. Hauptanliegen des neuen Landesobmanns sind der Kampf für ein zukunftsfähiges Produktsortiment in den Trafiken und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der MVG mit den Trafikanten. Laut Cancer-Plan der EU soll bis 2040 die Zahl der Raucher um 75 Prozent zurückgehen. Erklärtes Ziel von Schwarzenbohler ist deshalb, entsprechenden Ersatz im Sortiment der Branche durch die Monopolisierung aller nikotinhaltigen verwandten Erzeugnisse und Nikotin-Pouches zu schaffen, „damit die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit der Branche gegeben bleibt“, gab er die Richtung vor. „Mehr als 50 Prozent der Kollegen in den Tabakfachgeschäften haben eine Behinderung und damit geringe Chancen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Für die muss es eine Perspektive geben und dafür werde ich gemeinsam mit meinem Team rund um Klaus Schöndorfer, Christian Puchegger und Stefanie Buchhöcker und den vielen Ausschussmitgliedern und Bezirksvertrauenspersonen kämpfen,“ freut er sich auf die neue Herausforderung.
Den vollständigen Artikel finden Sie aus Termingründen in der November-Ausgabe von TRAFIK aktuell.