Werner Mauser hatte schon 2017 – in rückblickend gesehen deutlich einfacheren Zeiten – Veränderungen für die Trafikanten gefordert und dafür 1.700 Unterstützungserklärungen der Kollegenschaft erhalten. Nun nimmt er einen neuen Anlauf:
Handelsspanne
Die Inflation und daraus resultiernden Teuerungen gehen auch an uns Trafikanten nicht spurlos vorbei. Als Unternehmer wie auch als Privatpersonen. Lohn- und Betriebskosten steigen, ebenso die privaten Ausgaben. Selbstverständlich müssen wir darauf reagieren. Bei ds. 80% unseres Umsatzes, das sind eben Tabakwaren, können wir dies jedoch nicht. Die Preise werden von der Industrie festgelegt und hinken schwerstens hinten nach. Die ohnehin schon geringe Handelsspanne und das komplizierte Wirtschaftsnutzenmodell entwickeln sich zum Disaster. Abhängig sind wir vom Gesetzgeber, nur dieser hat es in der Hand, Verbesserungen zu erwirken. Sämtliche preistaktische Maßnahmen der Tabakindustrie gehen zu unseren Lasten. Daher ist es unbedingt notwendig ein faires und einfaches Spannenmodell zu etablieren. Dies parallel zu einer Tabak-Steuerreform. Einheitliche Steuerhöhe und einheitliche Spannen schaffen hier die Voraussetzung.
Trafiknachfolge
Ebenso ist an der Nachfolgeregelung noch viel Luft nach oben. Es muss doch im Sinne aller Marktteilnehmer sein, dass erfahrene und gut ausgebildete Trafikanten tätig sind. Jeder Wurstsemmelverkäufer hat 3 Jahre Lehrzeit. Selbständiger Trafikant ist man in wenigen Tagen – das kann nicht funktionieren. Ein bestimmtes kfm. Grundwissen muss Voraussetzung sein, um eine Trafik als selbständiger Unternehmer übernehmen zu können.
Zahlungsziel
Das Zahlungsziel ist eine Frechheit. Die Rechnung ist noch gar nicht ausgekühlt, aber schon fällig. Ständig wird empfohlen, eine Trafik muss sich neu erfinden. Nebenartikel werden immer wichtiger. Um aber Nebenartikel anzuschaffen und zu etablieren bedarf es Liquidität. Diese kann nur aus dem Ertrag von Schnelldrehern entstehen, und dafür braucht ein Unternehmen ein vernünftiges Zahlungsziel.
Das Recht auf Personal
Bevorzugte, behinderte Trafikanten brauchen Unterstützung. Dazu braucht es Personal, und das kostet. Auch selbständige Trafikanten haben das Recht auf einen gewissen Lebensstandard. Würde ein Dienstgeber die von Trafikanten erbrachte Leistungen verlangen, er hätte massive Probleme. Von den lustigen Ideen, 32 Std. die Woche sind genug, möchte ich gar nicht sprechen.
Konzession und Insolvenz
Auch Trafikanten sind von Risiken und unvorhersehbaren Ereignissen nicht geschützt. Daher sollte der Bestellungs-/Konzessionsvertrag per Gesetz nur dann aufgehoben werden dürfen, wenn „vorsätzliche- bzw. betrügerische Krida“ vorliegt. Auch Trafikanten sollten das Recht einer Insolvenz unter Eigenverwaltung, die Vorlage eines Sanierungsplanes etc. haben. Hier werden ansonsten Existenzen gefährdet.
Wir sind eine kleine Gruppe von Trafikanten, welche sich für die Anliegen unserer Berufsgruppe stark macht – ohne parteipolitische Zugehörigkeiten. Die Unterschriften werden an das BG weitergeleitet, aber auch an alle im Parlament vertretenen Fraktionen.
Hier geht es zum Download der Unterstützungserklärung