Wir haben mit tobaccoland-Geschäftsführer Mag. (FH) Manfred Knapp über Rück- und Ausblicke aus Sicht eines Großhändlers gesprochen.
Wie haben Sie das Jahr 2023 insgesamt erlebt? Was waren aus Ihrer Sicht die Herausforderungen, was die positiven Überraschungen?
Der Tabakmarkt ist in Österreich ja relativ stabil mit nur leichten Rückgängen. Die aber kompensiert, wenn nicht überkompensiert wurden von den neuen Produkten, allen voran den E-Zigaretten. Auch Tabakerhitzer – die wir ja nicht führen – entwickeln sich gut. Wenn man sich den Markt ansieht, kann man zufrieden sein.
Es war natürlich auch ein spannendes Jahr, vielleicht sogar das spannendste meiner 30-jährigen Laufbahn. Unser Übersiedlungprojekt und der Baubeginn waren ein ganz wichtiger Meilenstein – zusätzlich zum normalen Tagesgeschäft. Ich darf mich auch über sehr positiv verlaufene Gespräche mit langjährigen Partnern freuen.
Wir erleben jedes Jahr ein weiteres Zurückgehen der Zigarette. Welche Größenordnung hat das im Rückblick auf fünf oder zehn Jahre mittlerweile?
Das sind in den vergangenen acht Jahren aus unserer Sicht rund 20 Prozent Rückgang.
Sie haben sich ja eine Zeit lang gegen Disposables gewehrt und sind dann doch in diesen Bereich eingestiegen. Von welchen monatlichen Größenordnungen sprechen wir da? Und gibt es mittlerweile eine Verlagerung, weg von den Einweg- und hin zu den Pod-Modellen? Oder ist der Höhepunkt insgesamt schon überschritten?
Der Markt bewegt im Monat mehrere hunderttausend E-Zigaretten. Ich bin nach wie vor nicht davon überzeugt, speziell die Disposables finde ich bedenklich: Einerseits spricht man von Nachhaltigkeit und geht auf Fridays for Future und dann haut man Akkus in den Müll. Dafür haben wir ja unser Recyclingsystem entwickelt, bei dem wir nicht nur die eigenen Einweggeräte zurücknehmen, sondern alle, die in den Trafiken gesammelt werden. Dank unserer Fahrer können wir das unkompliziert abwickeln.
Diese Verlagerung hin zu Pod-Systemen hat sich in den vergangenen Monaten sehr spontan entwickelt. Was ich gut finde! Ich glaube nicht, dass wir den Höhepunkt schon erreicht haben. Natürlich steigt die Wachstumskurve nicht mehr so steil wie vor einem Jahr an, aber derzeit wächst der Markt noch.
In welchem Ausmaß wachsen die Zahlen bei Nikotinpouches? Lässt sich das mit der E-Zigarette in Relation setzen?
Der Gesamtmarkt wächst sicher im zweistelligen Bereich und bietet noch weiteres Potenzial. Wir sind hier noch nicht so gesättigt wie es beispielsweise die nordischen Länder sind.
Aber das Abflachen der Kurve dürfte bevorstehen; die Pouches sind in ihrem Produktlebenszyklus halt auch schon älter als die neuen E-Zigaretten. Und bestimmt stehen eine Regulierung und hoffentlich auch eine Monopolisierung bevor.
Das vollständige Interview können Sie ab 21. Februar in der druckfrischen Printversion von TRAFIK aktuell nachlesen.