Langzeit-GF Manfred Knapp verlässt das Unternehmen. Wir haben mit ihm und seinem Nachfolger Jürgen Klampfer gesprochen. Foto: MH
Herr Knapp, bei der Vorstellung der Umbaupläne der neuen tob-Zentrale und dem Spatenstich war von Ihrer Pensionierung noch keine Rede. Was hat den Ausschlag für diese Entscheidung gegeben?
Knapp: Ich hatte eine Ausstiegsklausel bei Standortwechsel – somit war für mich damals schon fix, dass ich diese Option ziehen werde. Die Frage war ja: Bis 65 arbeiten oder jetzt gehen. Es gibt halt so viele schöne Dinge, die ich auch noch gerne mache …
Wie lange haben Sie für Austria Tabak und die Nachfolgefirmen gearbeitet, Herr Knapp?
Knapp: Ich war 33 Jahre in diesem Unternehmen beschäftigt – für heutige Verhältnisse bin ich damit ein Dinosaurier. Aber ich habe das gerne gemacht, weil ich gerne mit Menschen arbeite. Seit 2009, also die vergangenen 15 Jahre, war ich tobaccoland-Geschäftsführer. Jetzt bin ich aber froh, die Firma an einen erfahrenen Kollegen übergeben zu können.
Klampfer: Mit dem Manfred kann ich nicht mithalten: Bei mir sind es nur 32 Jahre im Konzern.
Bei Baubeginn war von „Frühjahr 2025“ als Zeitpunkt der Übersiedlung von tobaccoland die Rede – wird dieser Termin halten?
Klampfer: Grundsätzlich ja. Im Frühjahr beginnen wir mit der Testphase, danach wird im Juni der Officebereich verlegt. Im Herbst 2025 wird auch der Rest der Logistik übersiedelt sein – ab Oktober des kommenden Jahres wird Gumpoldskirchen im Vollbetrieb laufen. Wir fahren also schrittweise den neuen Standort hoch und gleichzeitig den bisherigen runter.
Werden die Trafikanten die Umstellung auf den neuen Standort spüren? Und falls ja: in welcher Form?
Klampfer: Die Trafikanten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland werden es spüren, weil sich die Tourenplanung verändern muss: Während wir heute vom 16. Bezirk über Döbling nach Floridsdorf fahren muss das von Gumpoldskirchen aus anders aussehen – da muss man frühmorgens über die dann noch freie Tangente und die Auslieferung auf den Rückweg legen, womit sich die bisher gewohnten Zustellungszeiten verändern werden. Da suchen wir das Gespräch mit den Trafikanten.
Für alle anderen Bundesländer, in denen wir auch jetzt schon mit Zwischenlagern arbeiten, wird es zu keiner Veränderung kommen.
Welche Kapazitäten bei Lager und Logistik wird der neue Standort im Vergleich zum 16. Bezirk bieten?
Klampfer: Gumpoldskirchen wird nicht nur von der Technik moderner sein. Wir werden zudem ca. 50% mehr Lagerfläche haben. Dazu kommt ein gemeinsam mit Marc André entwickelter 300m2 großer Humidor, der rund ein Viertel mehr Platz als die bisherigen drei kleineren Klimaräume bieten wird.
Herr Knapp, wie geht es für Sie persönlich weiter? Gehen Sie in Pension?
Knapp: Ich sehe mich nicht als (Früh-)Pensionist. Auf LinkedIn habe ich meinen Status auf „beschäftigt bei MK Holidays“ geändert. Ich mache auch ganz bewusst keinen strikten Plan. Bis auf meine Hüft-OP war ich nie im Krankenstand und ich hatte nie mehr als die üblichen fünf Wochen Urlaub. Angesichts meiner vielen Hobbies wie Joggen, Wandern, Skifahren, Snowboarden und Jagen habe ich keine Angst vor etwaiger Langeweile, zudem lerne ich gerade Kroatisch. Und meine Frau findet auch sicher Aufgaben für mich.
Das vollständige Interview können Sie ab 18. Oktober in der druckfrischen Printausgabe von TRAFIK aktuell nachlesen.